Navigation | Rasseporträts | Abt. VII - Langhaarrassen |
Rassebeschreibung - Angora (A) |
ZuchtzielDie Rasse ist mittelgroß, die Körperform hat dem Wirtschaftstyp zu entsprechen, ausgeprägt sind Konstitution und die spezifischen Rassermerkmale.Zu verlangen ist die ständige Erzeugung reichlicher Wolle von hohem Gebrauchswert bei geringstem Arbeitsaufwand, kombiniert mit Futterdankbarkeit, entsprechender Fruchtbarkeit, gutem Aufzuchtvermögen und Mastfähigkeit. Zu den typischen Rassemerkmalen müssen gehören: Hohe Wollerträge nach Menge und Qualität, reichliche Büschelbildung am Kopf und starker Behang an den Läufen. Das Angorakaninchen ist gleichzeitig eine vorzügliche Wirtschafts- und Ausstellungsrasse in Liebhaberhand. GeschichtlichesÜber Herkunft und Entstehung der Angora ist leider wenig bekannt. Dennoch durften sie eine der ältesten Kaninchenrassen und aus dem Wildkaninchen hervorgegangen sein. Die Angora haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Angorazucht und -haltung wurden vom Staat mehrmals stark gefördert und rasch wieder vergessen, und so schwankte der Wollpreis schon in den Anfangsjahren ihrer Zucht zwischen 18 und 78 Reichsmark. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges erlebte die Angorakaninchenzucht eine Verbreitung ohnegleichen. Die erzeugte Wolle wurde beschlagnahmt und vollständig der Kriegswirtschaft zugeführt. Von einem Rückgang der Zucht nach Kriegsende erholte sich die Rasse relativ schnell.
Neben der Verbesserung der Fütterung hatte sicherlich der züchterische Fortschritt durch Leistungsprüfungen und entsprechende Selektion den größten Anteil an dieser unglaublichen Leistungssteigerung. Körperform, Bau, StellungDie Körperform wird bei den Angora durch Abtasten überprüft, weil durch die lange Bewollung Formfehler teilweise nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.
Wolle
Die Wolldichte ist so groß, dass der Haarboden völlig bedeckt erscheint. Es gilt der Grundsatz: Je größer die Wolldichte, desto wertvoller das Tier.
Die Wollstruktur muss gesund und kräftig sein und darf nicht zum Filzen neigen.
Das mischwollige Vlies besteht aus Unterwolle, Grannenflaum und Grannenhaar, die in einem bestimmten Verhältnis zueinander zu stehen haben.
RassemerkmaleDie Rassemerkmale werden bestimmt durch die Ohrbüschel, Stirnbüschel, Backenbart sowie durch den gut entwickelten Behang der Vorder- und vor allem der Hinterläufe. Diese Merkmale sind beim Rammler stärker entwickelt als bei der Häsin. Bei der Bewertung sind die geschlechtsbedingten Unterschiede zu berücksichtigen.
Die Farbe der Wolle erscheint, im Stapel gesehen, bei guten, sehr dichtwolligen rein weißen Angora leicht gelblich (elfenbeinfarbig), die kürzer behaarten Partien (Kopf, Ohren und Läufe) sind rein weiß. Gelbe Wolle im Geschlechtsbereich darf nicht bestraft werden. Farbige AngoraNeben den meistens weißen Angora sind alle einfarbigen Tiere zugelassen. Ihre Farbe ist rein. Sonst gelten die Farbbestimmungen der Ausgangsrassen. Die kürzer behaarten Körperpartien der farbigen Angora (Kopf, Ohren, Läufe) erscheinen intensiver farbig als das Vlies am Rumpf - Folge der reichlichen und stets helleren Unterwolle, die eine Aufhellung der Körperfarbe bewirkt. Bei den farbigen Angora wird die Farbe in der Position 5 bewertet. Dabei gelten sinngemäß die Bestimmungen der entsprechenden Normalhaarfarben. AllgemeinesDie Angorazucht wird im Wesentlichen in kleinen und mittleren Zuchten als Hobbybetrieben. Entscheidend für den Erfolg ist eine gesicherte Futtergrundlage. Zuchtfreunden, die sich mit dem Gedanken tragen, Angora im Großen zu züchten, kann nur empfohlen werden, klein zu beginnen, Erfahrungen zu sammeln und mit Bedacht zu vergrößern. Sie sollten ihren Beruf beibehalten und auf bezahlte Hilfskräfte verzichten. Quellennachweis: |