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Sommerzeit für Kaninchen - Gefahren und Gegenmaßnahmen

Allgemeines und verbreitete Fehlinformationen

Nach dem kalten, dunklem Winter streben Mensch und Tier regelrecht der Sonne, den langen Tagen und der Wärme entgegen. Aber so schön das Frühjahr und der Sommer auch sind, unter den steigenden und hohen Temperaturen leiden Mensch und Tier. Und obwohl der Mensch schwitzt und allgemein stets zur Sommerzeit aufstöhnt und kund tut, wie warm es doch sei, werden die Gefahren für Haustiere, ja sogar für Babys und Kleinkinder nicht erkannt oder aber stark unterschätzt.

Unsere Kaninchen können nicht schwitzen, im Sinne von Transpirieren. Sie gleichen Ihren Temperaturhaushalt über Ihre Körperoberfläche, primär über die kaum bzw. wenig behaarten Ohren ab und können auch hecheln.
Sie werden kein Wildkaninchen über Tags in der sommerlichen Hitze vorfinden. Die wilden Vertreter unserer langohrigen Hausgenossen äsen in den kühleren Morgen- oder Abendstunden, während des Tages halten sie sich bei hochsommerlichen Temperaturen in ihren unterirdischen, kühlen Erdbauen auf, die idealen Schutz gegen alle Wetterextreme (z.B. Hitze, Kälte, etc.) bieten.

Unsere Hauskaninchen müssen sich den gegebenen Haltungsbedingungen anpassen und Sie als Tierbesitzer, müssen sich der Verantwortung, welche Sie für Ihre Tiere bei der Anschaffung übernommen haben, bewusst sein. Um Ihren Kaninchen jedoch die heißen Sommertage erträglich zu gestalten, sind hier nachfolgend einige wichtige Informationen und Ratschläge für Sie zusammengetragen. Um Ihnen auch zu verdeutlichen, wie wichtig gerade in diesem Bereich gesunder Menschenverstand und das nötige Basiswissen sind, ist dieser Artikel mit zahlreichen, leider oft traurigen Beispielen aus der Praxis ergänzt.

Eines sich wohl am hartnäckigsten haltende Ammenmärchen ist, dass Kaninchen bei Frischfuttergabe kein Wasser benötigen. Diese leider nur all zu oft gehörte / gelesene Fehlinformation kann gerade in den warmen Sommermonaten verheerende Auswirkungen für Ihr Tier haben. Egal ob Kaninchen oder Meerschweinchen, ob im Stall, Freigehege oder im Haus, unabhängig von der Jahreszeit, Wasser muss IMMER zur Verfügung stehen! Ob auch während des Transportes Wasser angeboten wird, hängt individuell vom Zustand des Tieres und der Dauer des Transportes ab. Frischfutter kann Wasser nicht ersetzen!

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Stall und Buchtenhaltung

Zitat aus einem Kaninchenforum:
Mir ist heute eines meiner besten Kaninchen plötzlich weggestorben? Kann es sein, dass es an der Hitze lag? Es waren heute bei uns 37 Grad im Schatten. Ich hatte jedoch den Stall des Kaninchen abgedeckt, sodass weniger Sonne und somit auch weniger Hitze in den Stall kommen konnten! Ich habe dazu heute morgen noch den Stall ausgemistet. Kann das ein Fehler gewesen sein?

Wählen Sie den richtigen Platz für Ihren Stall, egal welcher Größe, aus. Finden Sie vorher heraus, wie viel und welchen Einfluss die Sonne auf den Standort hat. Suchen Sie, wenn es möglich ist, einen naturgegebenen Schattenplatz aus, bspw. unter oder an einem Baumbestand. Auch mit einer nachträglichen Begrünung entlang und am Stall schaffen Sie ein kühlendes Klima.

Der Stallbau an sich ist ein Kapitel über welches man Bücher schreiben kann. Das haben andere vor mir getan. Nur soviel: Informieren Sie sich über die zu verwendenden Materialien, Isolierungen, Be- und Entlüftung. Ihr Stall sollte im Sommer angenehm kühl sein, im Winter jedoch Schutz vor Kälte bieten.
Bevor sie beherzt den Stallbau in Angriff nehmen, holen Sie sich Rat bei Züchtern/Haltern, die eine solchen Stall bereits gebaut haben und profitieren Sie von deren Erfahrungen. Auch in der einschlägige Fachliteratur gibt es hilfreiche Lektüre zu diesem Thema.

In den Sommermonaten sollten die Ställe und Buchten öfters gereinigt werden. Die Ammoniakbelastung verstärkt sich durch hochsommerliche Temperaturen. Reinigen Sie in den Abendstunden - Streu und Stroh stauben, zzgl. einer Hitzeanstauung nimmt diese Verbindung den Kaninchen buchstäblich die Luft zu atmen. Tagsüber können nasse Tücher in großen Stallanlagen aufgehängt werden, die tragen auch zu einer Verbesserung des Stallklimas bei. Ebenfalls führt das Wischen der Stallgasse zu einer leichter Abkühlung. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die Luftfeuchtigkeit nicht allzu sehr in die Höhe treiben, Kaninchen vertragen diese sehr schlecht, sie sollte max. 60 % betragen.

Hilfreich ist auch eine Berieselung des Stalldaches, gewährleisten Sie jedoch, dass kein Wasser in den Stall selbst oder in die Buchten laufen kann.

Gönnen Sie Ihren Kaninchen eine kühle Unterlage, legen Sie ihm eine stabile, nicht scharfkantige Bodenfliese, Gehwegplatte oder Ziegelstein in den Stall oder die Bucht; bevorzugt mit aufgerauter Oberfläche. Es wird keine Seltenheit sein, dass Sie Ihr Kaninchen ausgestreckt, auf dem Bauch oder mit dem Kopf darauf liegend, vorfinden werden. Achten Sie jedoch darauf, dass die Fliese/Platte der Größe und dem Gewicht ihres Kaninchens entspricht, eine zu kleine oder schwache Fliese kann zu Verletzungen führen.

Auch ein/zwei Kühlakkus fest mit einem Handtuch umwickelt, niemals blank dem Kaninchen anbieten, verschafft Linderung. So kommt es nicht zur Unterkühlung, aber doch zu einem ganz erheblichen, erfrischenden Effekt.

Ebenfalls durch Befeuchtung können Sie ihr Kaninchen beleben. Nehmen Sie einen Waschlappen, unters Wasser halten, auswringen und benässen Sie ihr Kaninchen am Kopf, an den Ohren, im Nacken und die Innenseite der hinteren Läufe, speziell im Oberschenkelbereich.

Das Abdecken von kleinen Außenställen oder der Türöffnungen von Stallanlagen ist nicht ungefährlich und sollte eigentlich unterlassen werden. Gerade bei kleinen Einzelställen ist die Luftzirkulation lebenswichtig. Daher sollte, wenn überhaupt, maximal die Hälfte abgedeckt werden - und dann auch bitte nur mit einem feuchten, dünnen Tuch (bspw. Geschirrtuch).
Eintürige Kleinställe bitte nicht abdecken, Sie nehmen dem Kaninchen den lebensnotwichtigen Sauerstoff und verhindern den Luftaustausch! Wenn Sie dann unbedingt mehr Kühle brauchen, ergo mehr Schatten, wäre eine sinnvollere Maßnahme immer noch ein Sonnenschirm, aber denken Sie daran, diesen auch immer wieder entsprechend dem Stand der Sonne neu auszurichten!

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Innenhaltung - Wohnung und Käfig

Selbstverständlich leiden auch unsere Kaninchen in Haus und Wohnung unter den sommerlich warmen Temperaturen.

Zitat aus einem Kaninchenforum:
Ich habe ein ganz großes Problem! Mein Kaninchen ist gestern nacht total ausgeflippt. Sie ist dauernd im Käfig im Kreis gelaufen, hat sich auch fast nicht mehr beruhigt und sehr schwer geatmet, als ich sie auf dem arm hatte. Bin dann auch sofort zum TA gefahren, er hat ihr ein Kreislaufmittel gespritzt. Als ich dann Zuhause war, ging das Spiel nach zwei Stunden von vorne los. Hab sie wieder beruhigt. Ich dachte sie stirbt in meinen Armen, ich hatte wahnsinnige Angst!!!!

Käfige können ebenfalls zur Hälfte mit feuchten Tüchern abgedeckt werden, die Luftzirkulation muss jederzeit gewährleistet sein, auch kühlende Fliesen oder Platten (wie bereits im vorigen Kapitel erwähnt) kommen hier zur Anwendung. Und auch hier gilt; nicht die Luftfeuchtigkeit über alle Maßen erhöhen. - Streuen Sie den Käfig nicht zu dick ein, lassen Sie dem Kaninchen Platz, dass es Streu und Stroh zur Seite scharren kann und es sich auf dem Käfigboden, der auch kühlend wirkt, bequem machen kann.

Zeigt das "Kaninchenzimmer" zur Sonnenseite oder ist der Hitze ausgesetzt, schützen Sie den Raum durch Herunterlassen der Rolladen, Rollos, Jalousien oder ziehen die Übergardinen zu. Dies sollten Sie bereits in den frühen Morgenstunden machen, damit die Aufheizung des Raumes von Anfang an so gering wie möglich gehalten wird. Besondere Achtsamkeit ist bei Dachgeschosswohnungen geboten! Heizt sich das Zimmer zu sehr auf, können Sie Ihr Kaninchen evtl. in einen kühleren Raum umquartieren? Bspw. in das gekachelte Badezimmer?

Habe Sie Bodenfliesen, ist es hilfreich, wenn sie öfters mit klarem Wasser wischen - verschafft Ihnen nicht nur einen sauberen Boden, sondern auch ein verbessertes Klima. Auch Wasserschüsseln im Raum aufgestellt, erzielen diesen Effekt, ähnlich wie man es auch zur Verbesserung der trockenen Heizungsluft macht (Verdunstung).

Da ich Teppichboden habe, biete ich meinen Kaninchen beim Auslauf immer große Badematten an, die man auch in der Badewanne oder Duschtrasse als Antirutschmatten benutzt. Sie liegen gerne der Länge nach ausgestreckt darauf. Allerdings ist das nur ein Vorschlag für nicht knabbernde Kaninchen.

Selbstverständlich gilt auch hier das Befeuchten des Kaninchens - Kopf, Nacken, Ohren, Innenseite der Hinterläufe und immer ein reichliches Trinkwasserangebot.

Unterschätzen Sie nicht die Gefahr die von Ventilatoren ausgeht. Die Tiere sollten keinesfalls direkt angeblasen werden. Zugluft ist zu vermeiden. Vor allem bei den empfindlichen Kaninchennasen können durch die Zugluft und die herumwirbelnden Bakterien und Schwebstoffe schlimme Reizungen bis hin zur schweren Erkältungs hervorgerufen werden.

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Aussenhaltung - Freigehege

Zitat aus einem Kaninchenforum:
Ich schäm mich es zu schreiben, aber ich hab aus irgendeinen blöden, mir nicht zu verstehen Grund, vergessen mein Karnickelchen aus der Sonne zu holen. Mittags hab ich sie schön in den Schatten gestellt, Nachmittags auch, mit der Abendsonne hab ich nicht gerechnet! Sie war total schlapp, ihr Schnäuzchen nass verschmiert, Augen klar, aber am hecheln. Ich hab sie reingeholt, auf die Fliesen im Flur gesetzt und ein feuchtes Handtuch über sie gelegt, aufgepasst das sie nicht zu schnell auskühlt, Handtuch wieder weggenommen, eine Schale Wasser unter die Nase gestellt (trinken wollte sie nicht).

Wählen Sie den Standort des Geheges nicht nach dem Grasangebot oder optischen Gesichtspunkten der Gartengestaltung, sondern vor allem nach dem Schattenangebot, beispielsweise in der Nähe einer großen Hecke, unter einem großen Baum, etc. Kontrollieren Sie in kontinuierlichen Abständen das Gehege, wenn Sie sich bezüglich der Sonnenwanderung nicht sicher sind; besser ist es jedoch, sich vorher darüber einen Überblick zu verschaffen. Vor allem bei den Wandergehegen ist die regelmäßige Kontrolle nahezu lebensnotwendig, denn das Gehege steht immer an einer anderen Stelle.

Meistens ist es jedoch so, dass sich der Idealfall an ein gemütliches Sommerplätzchen für das Kaninchen seltenst anbietet, daher müssen Sie für schattige Plätze im Gehege sorgen. - Kunststoffboxen, die als Häuser oder Spielplatz dienen, sind wahre Hitzefallen, die zudem von den Kaninchen bei Hochtemperaturen meistens gemieden werden, stellen Sie eine vernünftige, geräumige Holzhütte hinein, eine große Wurzel oder auch Pappkartons werden gerne angenommen.

Noch besser und ideal ist es, wenn sie das Gehege zu mind. 50 % abdecken, und auch hier benutzen sie vor allem bei niedrigen Gehegen kein Kunststoff, sondern Holz, auch Jutesäcke oder ein Flickenteppich eignen sich ausgezeichnet dazu. Bei kleinen Gehegen sind Handtücher recht praktisch, die man zur zusätzlichen Kühlung durchnässen kann. Dauergehege sollten ein vernünftiges Dach haben!

Vergessen Sie auch nicht die seitlichen Abdeckung der Sonnenseite. Bei stabilen, feststehenden Großgehegen kann das beispielsweise durch ein Rattan-Rollo bewerkstellig werden. Ist kostengünstig, sehr praktikabel und im nächsten Jahr gibt es halt ein neues. Ist das Gehege niedriger, aber dennoch stabil kann man sich schnell eine Platte aus Resteholz vom Baumarkt zusammenbauen oder aber eine kostengünstige Sperrholzplatte und diese an das Gehege lehnen/stellen, oder aber auch eine flexible Verbindung schaffen, damit man die Platte gen Abend wieder entfernen kann. Natürlich hält auch solch ein Seitenschutz nicht ewig, planen Sie ihn alljährlich in Ihren Neuanschaffungen mit ein. Bei kleineren und weniger stabilen Gehegen empfehlen sich überhängende Handtücher, aber auch Strohmatten, welche man seitlich befestigt.

Ist das Gehege groß genug bieten Sie Ihrem Kaninchen eine Sandkiste an. Diese erhöht nicht nur den Spaßfaktor, sondern wird gerne zum regelrechten einbuddeln genutzt. Stellen Sie die "Buddelkiste" im Schattenbereich auf, Kaninchen liegen gerne auf dem kühlenden, aufgebuddelten Sand. Sie können den Effekt noch verschärfen, indem Sie den Sand mit einer Blumenspritze leicht oberflächig benässen.
Und seien sie drauf gefasst, Kaninchen werden auch den Rasen aufbuddeln und sich in die kühle Erde legen. Trauern Sie dann nicht um Ihren Rasen, sondern erfreuen Sie sich an der Kaninchenidylle.

Auch im Freigehege schaffen Bodenfliesen (Waschbetonplatten, Terrassensteine, Ziegelsteine) im Schatten eine sehr willkommene Abkühlung von unten, und auch die bereits erwähnte Befeuchtung des Kopfes, der Ohren, des Nackens und der hinteren Innenschenkel sind eine gern angenommene Erfrischung.

Bei fixen Gehegen empfiehlt sich auch eine Begrünung von Außen - so bieten z.B. rankende Weinreben oder Hopfen, sowie Rabatte mit schattenspendenden Stauden zusätzlichen Sonnenschutz.

Schauen Sie in regelmäßigen Abständen nach Ihrem Tier. Ein von weitem beobachtetes Kaninchen, bspw. von einem Fenster aus, welches schon eine ganze Zeit liegt, muss nicht unbedingt mit einem sich wohlfühlendem, vor sich hindösendem Kaninchen gleich zu setzen sein. Erleiden Kaninchen einen Hitzeschock ist es ein Phänomen, dass sie sich nicht aufraffen, um etwas zu trinken. Manchmal sind sie auch nicht mehr in der Lage dazu. Sie sollten Ihr Tier gut kennen, um die Situationen entsprechend einschätzen zu können. Sprechen Sie Ihren Liebling an, locken Sie ihr Kaninchen oder reichen Sie ein Leckerchen und prüfen Sie die Reaktion des Tieres. Ist das Tier nur träge oder überhitzt?

Sorgen Sie für ein reichhaltiges Angebot an Wasser für alle Tiere. Benutzen Sie nicht nur die Trinkflaschen, sondern bieten Sie H2O zusätzlich in kaninchengerechten Trinknäpfen an. Gerade bei mehreren Tieren und in großen Gehegen kann das sehr wichtig werden, verteilen Sie das Trinkwasserangebot im kompletten Freilauf!

Warnen möchte ich noch vor den Gefahren auf Terrasse oder Balkon in Verbindung mit den handelüblichen Kleintierkäfigen - oft werden die Tiere morgens in ihrem Zimmerkäfig auf die schattige Terrasse oder den Balkon gestellt. Leider bleibt es dort oft nicht den ganzen Tag schattig und die Tiere darben in der Hitze und so manch einer ist bereits qualvoll dem Hitzetod erlegen. Die Tiere sitzen in dem kleinen Käfig, ohne Möglichkeit sich aus der Sonne zurückzuziehen. Bedenken Sie auch hier, dass ein Sonnenschirm nicht die optimale Lösung ist, denn mit wandernder Sonne, sollte auch der Schirm verstellt werden um ein geeigneter Schattenspender zu sein.

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Transport und Auto

Dass Kind und Tier bei sommerlichen Temperaturen nicht in ein abgestelltes Auto gehören ist wohl selbstverständlich. Umso erstaunlicher ist es jedoch, dass Jahr für Jahr Kinder und Tiere in geparkten Autos der Hitze zum Opfer fallen. Es steckt kein Vorsatz dahinter, aber diese Gedankenlosigkeit verursacht so manches, sehr bedauerliches und so völlig sinnloses Todesopfer! Obwohl die Nachrichten voll von diesen schrecklichen Meldungen sind, ständig Warnungen ausgesprochen werden, wiederholt sich alljährlich die gleiche, grauenhafte Szenerie.

Sie sind auch der Meinung, dass es für eine Viertelstunde ja wohl mal gehen wird? Machen Sie bitte doch mal folgenden Selbstversuch, dann werden Sie sehen, ich übertreibe keineswegs:
Sie fahren um die Mittagszeit bei Höchsttemperaturen in Ihrem Auto ca. 10 km und parken dann bitte auf einem Parkplatz, welcher der Sonne in vollem Umfang ausgesetzt ist. Sie dürfen alle Fenster nur einen Spalt öffnen, das Dachfenster bleibt geschlossen, ob sie vorher die Klimaanlage laufen ließen oder nicht, spielt nur unwesentlich eine Rolle, macht nur zwei, drei Minuten aus. Selbstverständlich läuft während des Parkens keine Klimaanlage oder Lüftung, auch trinken und essen dürfen sie nicht. Versuchen Sie es eine Viertelstunde mal auszuhalten, sie werden es nicht annähernd schaffen. Innerhalb der ersten 10 Minuten wird Ihnen der Schweiß runterrinnen, sie fangen an nach Luft zu schnappen, etc. und schnellstmöglich werden Sie die Tür aufreißen und ins Freie flüchten. Werten Sie Ihre Erfahrungen aus und übertragen diese auf die physischen Gegebenheiten eines Babys, Kleinkindes und auf ein Tier.

Beispiel aus der Praxis:
Die Frau kam aufgelöst in die Praxis und rief in völligem Entsetzen: "Meine Kaninchen!" Ich erkannte sie sofort wieder, sie war kurz vorher da gewesen, war auch entspannt aus dem Sprechzimmer beim Tierarzt herausgekommen, hatte bezahlt und uns Wartenden fröhlich einen schönen Tag gewünscht. Diese Frau, die da jetzt in der Tür stand, hatte nichts mehr mit dem zuvor gezeigten heiteren Charakter gemein, sie zeigte ein regelrecht, schmerzverzerrtes Gesicht und schrie immer wieder hysterisch über Ihre beiden Kaninchen. In wenigen Sekunden nahm die Sprechstundenhilfe ihr den Transporter ab und rannte in das Behandlungszimmer.

Die Frau sank kraftlos auf einen Stuhl und erzählte abgehackt unter Tränen: "........war doch nur zur Post, ........ist doch um die Ecke, ........waren nur 10 Minuten,.......vielleicht eine Viertelstunde, .............ich ließ die Tiere im Auto, .......war doch Schatten..........sie bewegen sich nicht mehr........!" Betretendes Schweigen und banges Warten von allen. Kurz darauf wurde sie zum TA reingerufen und wir hörten nur noch einen heiseren, tränenerstickten Aufschrei und lautes Schluchzen.

Keiner sagte etwas, aber jeder nahm sein Tier ein Stück näher an sich heran. Wir wussten alle was geschehen war, traurige Stille machte sich breit, welches nur von den Tapsen eines Hundes durchdrungen wurde und alsbald hörte man ihn eifrig Trinken. Es war Juli, ein heißer Sommertag, das Thermometer zeigte 34 Grad Celsius.

Transporte an heissen und schwülwarmen Tagen sollten sofern es möglich ist, vermieden werden. Sollte es jedoch unabdinglich sein, treffen Sie auch hier Vorsichtsmaßnahmen um Ihr Kaninchen zu schützen:

Sollte der TA-Besuch dringend erforderlich, nicht auf einen evtl. kühleren Tag verschiebbar sein, versuchen Sie einen Termin in den Morgen- oder Abendstunden zu vereinbaren.

Sollten Sie über ein Auto mit Klimaanlage verfügen mag dies Erleichterung für Sie bringen, ersparen Sie ihrem Kaninchen jedoch arge Temperaturschwankungen. Wenn Sie mit dem Kaninchen aus der warmen Wohnung ins kühle Auto, dann wieder ins warme Wartezimmer des Tierarztes gehen, sind die Temperaturschwankungen eine Belastung für den Kreislauf Ihres Tieres. Daher die Klimaanlage, so erfrischend diese auch sein mag, richtig dosieren!

Sollten Sie sich per öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen, wählen Sie für den Weg zum Tierarzt nicht gerade den Berufsverkehr, wo Sie mit großen Verzögerungen rechnen müssen. Legen Sie auf jeden Fall ein feuchtes Handtuch über den Transporter Ihres Kaninchen - nehmen Sie zur Sicherheit auch eine Wasserflasche mit, um jederzeit das Tuch neu befeuchten zu können.

Die Errungenschaften der modernen Kunststofftransportern, Vollkunststoff lediglich mit Lüftungsschlitzen, will ich nicht schmälern, aber Sie sind im Sommer regerechte Hitzehöllen, vor allem, wenn Sie zusätzlich noch im aufgeheizten Auto stehen. Erstaunlicherweise reagiert hier die Herstellerindustrie auch nicht, und bietet Transporter mit einem reinen Gitteroberteil und Tragegriff an.
Für alle die ebenfalls einen sog. Petcaddys besitzen, und keinen anderen Transporter als Alternative zur Hand haben, empfehle ich im Sommer einen Transport mit einer Klappbox, wie man sie auch zum Einkaufen nutzt. Diese ist oben offen und kann mit einem "Hasendraht", welchen man leicht befestigen kann, abgedeckt werden. Niemals einen offenen Transporter, sprich ohne Abdeckung, benutzen! Ich selber habe schon ein fremdes Kaninchen kurz vor der Tür gepackt, welches geradewegs aus der Kiste sprang und durch die geöffnete Tür auf die Strasse hinaus wollte.

Transportkisten haben auch den Vorteil, dass sie luftiger sind (da mehr Löcher) als die herkömmlichen Transporter. So können Sie bequem, mit einem Handtuch dick umwickelte Kühlakkus, leicht mit bspw. Bindfaden befestigen.

Völlig geschlossene Transporter (Modell: Petcaddy) haben bei Tiere in reiner Innenhaltung gerade bezüglich des Transportes in den Wintermonaten ihr Berechtigung, nicht desto trotz sollten Sie sich einen Sommertransporter anschaffen, der oben und vorne einen Gittereinsatz hat. Sie finden solche Transportmöglichkeiten bei den Katzenangeboten.

Auf die leichte Abdeckung (Hasendraht) der Klappbox oder auf den Gittereinsatz oben des (Sommer)transporters legen Sie durchnässte Trockentücher, zusätzlich können Sie dem Kaninchen dasselbige auch in den Nacken legen. Sie fragen sich, ob das ratsam ist, schließlich handelt es sich um ein erkranktes Tier. Wägen Sie selber ab, gerade kranke, alte und geschwächte Tiere leiden noch mehr unter der Hitze, zeigen sich noch empfindlicher! Modifizieren Sie Ihre Maßnahmen individuell auf das Kaninchen!

Ich habe auch schon beobachtet, dass ein Kaninchen in einem kleinen, minimalen Käfig transportiert wurde.
"Aber nein, mein Robert lebt nicht darin, aber der Käfig ist schön luftig, er kann aufgrund des Platzmangels während der Autofahrt nicht hin und her rutschen und erschwinglich war der Käfig auch."
Dieser Meinung ist nichts hinzu zu fügen!

Sind Sie und Ihr Tier verschwitzt beim TA angekommen, gilt die erste Sorge Ihrem Tier. Entfernen Sie im Wartezimmer die Tuchabdeckungen, die Deckelabdeckung von reinen Kunststofftransportern sollte umgehend geöffnet werden - passen Sie aber auf, dass Ihr Kaninchen nicht rausspringt. Nässen Sie vorher zwei Trockentücher bspw. im Besucher-WC unterm Wasserhahn durch (Ich nehme immer Geschirrtücher, sie passen in jede größere Handtasche und nehmen den Tieren nicht die Luft zum Atmen, da sie dünner und luftdurchlässiger sind) und "putzen" Sie damit über Ihr Kaninchen, bevorzugt Kopf und die Ohren, legen Sie eins in den Nacken des Kaninchens und das andere in die Beugeseite der Hinterbeine!

Ich bin kein Freund davon, Tiere aus Ihren Transportern zu nehmen, schon mal gar nicht, um sie herum zu zeigen oder von anderen streicheln zu lassen. Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel.
Clärchen, meine bernsteinfarbene Widderhäsin, besticht nicht gerade durch Zierlichkeit und weist ein Gewicht von gut 6 kg auf. Sie litt enorm unter dem Transport und als ich diesen in der Praxis öffnete, kam mir eine regelrechte Hitzewelle entgegen. Ich bat alle anwesenden Hundehalter um Verständnis und um das Kurzfassen Ihrer Hunde, holte dann Clärchen aus dem Transporter heraus, kühlte sie mit feuchten Tüchern ab und gab ihr zu trinken.
Sollte es Ihnen wie mir passieren, daß eine Hundehalterin der Meinung ist, ihr Hund müsse unbedingt Ihr Kaninchen beschnuppern und kennen lernen, verbitten Sie sich das im scharfen Ton. Fangen Sie erst gar keine Diskussion an, sie haben genug und andere Sorgen, ein NEIN richtig ausgesprochen, muss reichen. Sie sind nicht bei einer Kaninchen/Hunde - Zusammenführung, sondern beim TA und das sicherlich nicht ohne Grund!

Bieten Sie Ihrem Kaninchen beim TA zu trinken an. Sie können einen Napf von Zuhause mitnehmen und beim TA auffüllen, oder auch auf die sehr praktischen Hundetränken zurückgreifen, die für den "Hund on Tour" gedacht sind. Oh, und wenn Ihr Kaninchen rundherum versorgt ist, dann sollten Sie sich auch Mineralwasser gönnen und wenn Ihnen ähnlich warm ist, wie Ihrem Kaninchen, nutzen Sie das dritte Tuch, welches Sie doch hoffentlich mitgenommen haben.

Sie sollten nach dem TA sofort nach Hause fahren, aber manchmal kommt es auch beim besten Willen zu Ausnahmen. Egal, was Sie machen, lassen Sie Ihr Tier NIE im Auto, sondern nehmen Sie es mit! Lassen Sie sich von bewölktem, lediglich schwülem bzw. gewittrigem Wetter nicht täuschen - nicht nur pure Sonnenbestrahlung ist todbringend!

Ich selber musste einmal noch kurz in den Tiermarkt und führte meine Dt. Riesenhäsin Chanel im Einkaufswagen spazieren. Chanel ist ein ruhiges Tier - kein Gedanke an Turnübungen oder gar Rausspringen, daher konnte ich sie sogar aus dem Transporter nehmen, und auf einer Decke platziert, in den Einkaufswagen setzen. Wenn Ihr Tier nicht so reagiert, nehmen Sie es samt Transporter mit! So sind Sie auch nicht in Eile oder Hetze.

Wollen Sie beim Bäcker neben dem TA eben nur ein paar Brötchen holen, lassen Sie Ihr Kaninchen beim TA, keinesfalls im Auto! Bei höflicher Anfrage, wird das kein Problem sein. Sie glauben, ich übertreibe? Die zwei, drei Minuten, was soll da passieren??? Vielleicht sind Sie nicht die/der Einzige im Bäckerladen. Ein Kunde will gerade eine Großbestellung von vielen versch. Partybrötchen für den abendlichen Grillabend aufgeben, der nächste wünscht eine Kuchenplatte für 20 Personen anlässlich seines Geburtstages und ein weiterer braucht eine Konfektmischung von 400gr, die er sich aber gerne aus ca. 38 versch. Pralinen- und Trüffelsorten selber zusammenstellen, jedoch diese auch ausgiebig vorher erläutert haben möchte, zwischen durch müssen 400 Brötchen aus dem Ofen geholt werden. Bis Sie an der Reihe sind, ist Ihr Kaninchen tot!

Versuchen Sie stets einen Schattenparkplatz zu ergattern - ich weiß, das ist meistens Wunschdenken, aber haben Sie diese Prämisse trotzdem im Kopf. Bevor Sie Ihr geparktes und aufgeheiztes Auto betreten, lassen Sie es vorher durchlüften. Öffnen Sie alle Türen, sollte der Kofferraum Zugang zum Innenraum des PKWs haben (bspw. Golf, Kombi, Van, etc) ebenfalls die Heckklappe. Dadurch kann sich die angestaute Hitze entleeren.

Noch ein Appell zum Schluss dieses Kapitels: Seien Sie wachsam, hören Sie auf einem Parkplatz bspw. am Einkaufszentrum einen Hund im Auto bellen, ein Baby schreien oder sehen Sie sonst irgendwas Merkwürdiges, gehen Sie dem nach. Finden Sie Kinder oder Tiere in der Sommerhitze eingesperrt im Auto, und es scheint augenscheinlich niemand dazu zu gehören, auch auf Aufruf meldet sich niemand, zögern Sie nicht, die Polizei zu rufen. Werden Sie Zeuge, wie jemand, wenn auch nur kurz was einholen will, und dabei Kind oder Tier im Auto lassen will, sprechen Sie ihn darauf an, sehen Sie nicht tatenlos zu. Ihre Courage kann Leben retten!

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Ausnahmetiere

Ältere, geschwächte und kranke, übergewichtige, langhaarige Kaninchen, Häsinnen samt Nachwuchs und Jungtiere sind Kaninchen, die Ihrer verstärkten Fürsorge und Aufmerksamkeit bedürfen.

Noch einige Hinweise zusätzlich zu allen anderen Ratschlägen, die bereits gegeben worden sind.

Zitat aus einem Kaninchenforum:
"Gestern ist meine Hasenmama gestorben. Als ich mittags nach Hause kam lag sie tot in ihrem Stall. Am Tag zuvor war sie noch so wie immer. Außerdem hat sie 8 Hasenkinder im Alter von 3 1/2 Wochen hinterlassen. Hoffentlich kommen die Kinder alle durch, sie fressen auch schon selbst. Kann es sein, daß die Hasenmama einen Hitzschlag hatte?"

Säugende Häsinnen haben sowieso einen enormen Bedarf an Calcium, unter Hitzeeinwirkung kumuliert dieser sich. Unterstützen Sie Ihre Häsin, geben Sie regelmäßig in der Aufzuchtshase eine Calciumbrausetablette auf 1 L Wasser. Richten Sie gerade bei diesen Kaninchen, die durch die Milchproduktion stark belastet sind, besondere Aufmerksamkeit auf die Fütterung. Bei steigenden Temperaturen verringern Kaninchen die Futteraufnahme, daher muss es für aufziehende Häsinnen selbst in kleinen Mengen besonders gehaltvoll sein, damit das Muttertier nicht auf eigene Körperreserven zurück greifen muss und durch die Gewichtsabnahme nicht noch anfälliger wird.
Mein Rat an alle Hobbyzüchter, verzichten Sie auf den Nachwuchs während der heißen Monate, die ideale Temperatur für die Zucht sind 16 - 18 Grad Außentemperatur.

Jungkaninchen haben noch kein ausgeprägtes Immunsystem, auch ältere, geschwächte oder erkrankte Tiere begegnen der Sommerhitze ebenfalls mit einem nicht mehr so reaktionsfreudigem Organismus. Diese Tiere können Sie nicht oft genug kontrollieren!

Langhaarige Tiere begrüßen es sicherlich, wenn man Ihre "Wolle" ein wenig ausdünnt. Bitte jedoch vorsichtig schneiden, immer an der Anatomie des Kaninchens orientieren, niemals am Fell ziehen und dann schneiden. Alle langhaarigen Menschen werden diesen Effekt schnell nachvollziehen können. Tragen Sie Ihre langen Haare offen und Sie werden schnell einen feuchten Nacken bekommen. Danach machen Sie sich einen hochangesetzten Zopf oder stecken Ihre Haare locker auf - Sie werden sich gleich viel wohler fühlen!

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Anzeichen von Überhitzung und Hitzeschlag

  • das Kaninchen liegt ermattet auf der Seite
  • rasche und flache Atmung
  • Zuckungen über den ganzen Körper, ähnlich wie bei epileptischen Anfällen
  • aber auch wildes im Kreis rennen, bis hin zur totalen Erschöpfung bzw. Kollaps
  • taumelnder Gang mit Hinfallen, orientierungsloses Hoppeln
  • eingespeicheltes Schnäuzchen vom Hecheln
  • verkrampfte Haltung mit Kopfhaltung weit nach hinten
  • apathisches Verhalten, trotz Ansprache keine Reaktion

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Gegenmaßnahmen

Bringen Sie Ihr Kaninchen sofort in den Schatten oder in einen kühlen Raum.

Kühlen Sie Ihr Kaninchen sanft herunter, keinesfalls einen weiteren Temperaturschock durch Eis oder blanke Kühlakkus. Nehmen Sie dazu sog. Knickkühlpacks (Apotheke), diese haben sofort die richtige Temperatur, auch sehr sinnvoll bei Prellungen, Stauchungen, etc.
Vergessen Sie die handelsüblichen Gelkissen, welche man in den Kühl- oder Gefrierschrank legt. Legen Sie eisgekühlte Gelkissen oder Kühlakkus niemals ohne weiteren Schutz durch ein Handtuch oder ähnliches bei sich oder bei Tieren auf, sie sind viel zu kalt.

Wickeln Sie ihr Kaninchen in dünne, aber kaltfeuchte Tücher ein, auch können Sie Ihr Kaninchen während der Abkühlung in die Badewanne oder Duschtrasse setzen.

Markante Punkte für die Kühlung sind vor allem der Nackenbereich und die Innenseiten an den Oberschenkeln an den Hinterläufen. - Bieten Sie Ihrem Kaninchen zu trinken an, befeuchten Sie mit dem nassen Finger das Mäulchen und halten Sie den Napf direkt dem Kaninchen entgegen. Versuchen Sie nicht dem Kaninchen Wasser einzuflössen, es besteht die Gefahr des Verschluckens.

Sobald Ihr Kaninchen ein wenig runtergekühlt ist, sich wieder agiler zeigt, suchen Sie umgehend einen TA auf. Der TA wird den Flüssigkeitshaushalt des Kaninchens inkl. Salze und Elektrolyte über Injektion oder Tropf ausgleichen und ein kreislaufstabilisierendes Mittel verabreichen.

In akuten Fällen, ist es notwendig SOFORT den Tierarzt aufzusuchen, wickeln sie dazu das Kaninchen in feuchte Tücher ein, damit es sich abkühlt und fahren Sie los. Die sofortige Abkühlung kann lebensrettend sein. Vergleichen Sie es mit einem Erstickenden, den Sie zum Arzt fahren, aber dem Sie nicht die verursachende Gräte entfernen.

Alljährlich zu den Sommermonaten häufen sich die Fragen, ob Kaninchen schwimmen können und ob ihnen ein Bad gut tun würde. Generell ist es so, dass Kaninchen selbstverständlich schwimmen können, aber es gibt nur vereinzelte Vertreter ihrer Art, eben die berühmten Ausnahmen der gemeinhin gültigen Regel, die davon freiwillig Gebrauch machen.
Ich selber habe erst ein Hauskaninchen gesehen, dass mit augenscheinlicher Freude regelmäßig den seichten Goldfischteich durchquerte und über ein Wildkaninchen, wohlgemerkt über eins (bedenken Sie bitte, dass das Kaninchen, ob domestiziert oder in seiner Wildform, zu den besterforschten Tieren überhaupt gehört und wie zahlreich Wildkaninchen auftreten) habe ich es in "Das Wildkaninchen" von Alfred Willy Boback gelesen.
Das bedeutet, dass Kaninchen selbstverständlich nicht in irgendwelche Bassins oder Pools gesetzt oder gar geschmissen werden, weil es Ihnen vielleicht gut täte! Es tut ihnen ganz und gar nicht gut - unterlassen Sie das bitte und werden Sie auch nicht müde, anderen das zu untersagen, zu verbieten und vom Gegenteil zu überzeugen!

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Fütterungs- und Tränkhinweise

Wenn Ihr Kaninchen Pellets oder Trockenfutter gewöhnt ist, tun Sie das bitte auch weiterhin über den Sommer.

Achten Sie bei Frischfütterung darauf, dass alles sofort gefressen wird, bei sommerlichen Temperaturen verdirbt alles schneller. Füttern sie portionsgerecht, kleine Mengen, aber evtl. öfter als im Winter. An höhere Mengen müssen Sie Ihr Kaninchen langsam gewöhnen, damit es nicht zu Durchfällen kommt, diese können gerade im Sommer verheerende Auswirkungen haben.

Kaninchen, die im Haus leben und nur stundenweisen Auslauf genießen sollen, müssen sich auch erst an das reichliche Angebot von Gras gewöhnen. Daher begrenzen Sie den Auslauf auf einen kurzen Zeitraum und weiten Sie diesen dann immer mehr aus.

Sorgen Sie für ein stets frisches und großzügiges Trinkwasserangebot! Nehmen Sie Trinkflaschen und Näpfe. Kalkulieren Sie bei Großgehegen mit mehreren Kaninchen bitte nicht zu knapp, zuviel gibt es nicht und verteilen Sie das Wasserangebot an versch. Stellen.

Beobachten Sie das Trinkverhalten Ihrer Tiere genau - Kaninchen die wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, können mit saftigem Frischfutter (Gurke, Wassermelone, etc.) zusätzliche Flüssigkeit aufnehmen - dies ersetzt jedoch das Wasser nicht!

Denken Sie auch an Vitamine, Salzstein und Mineralien. In einem guten Tierfachgeschäft werden Sie zu den Möglichkeiten ausführlich beraten werden, auch der TA hilft gerne weiter.

Mit diesen Informationen, Hinweisen und Tipps müssten Sie auf die häufigsten Eventualitäten des Sommers gewappnet sein und Ihre Tiere wohlbehütet durch die warme Jahreszeit bringen können. Ich wünsche Ihnen und Ihren Tieren einen schönen und genussreichen Sommer!

© A. H.-F. 07-2002
updated 11-2002


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